Hermann und Hermine
Die vermeintliche Ansprache von Hermine Kraft, der sympathischen, feinen älteren Dame, gespickt mit Weisheiten und Anekdoten aus ihrem Leben, führt uns schließlich an den Abgrund einer Mutter-Sohn Tragikkomödie. Die wortgewandte, resolute und selbst bewusste Dame setzt sich freimütig über gesellschaftliche Gepflogenheiten hinweg. Hermine nimmt in ihrem Redefluss kein Blatt vor den Mund. Freizügig erzählt sie über ihre Neigungen, flirtet mit verheirateten Männern im Publikum und macht kein Hehl daraus, dass sie ihren 54- jährigen Sohn Hermann mit einer Dame aus dem Saal verkuppeln will. Hermann bekommt nicht nur die vernichtenden Qualitäten ihres Mundwerks zu spüren, sondern ist auch ihren körperlichen Übergriffen hilflos ausgeliefert. Fast nebenbei spricht sie über Hermann als Parasit und Versager oder benutzt das „Monster Hermann“ als abschreckendes Beispiel für „Frauen im gebärfreudigen Alter“. Voll Freude drängt sie ihn in entwürdigende Situationen, wobei ihr manchmal auch die Hand ausrutscht. Bis Hermann entdeckt, dass es seine eigene Hand ist, die ihn schlägt,…
Eine bitterböse Satire einer Mutter-Sohnbeziehung, so bissig, dass einem das Lachen im Halse stecken bleibt.
Eine Frau in zwei Rollen gleichzeitig als komödiantisches Kammerstück oder walk-act
Spiel: Eva Kaufmann, Dauer: je nach Bedarf 10 - 30 min.
© L. Anthes
+++ 3 x Gewinnerin Beim Puppetryslam gelsenkirchen + bonn+ erlangen +++ ++++ Publikumspreis bei „12h open space“ in der SCHAUBUDE BERLIN ++++