Wir

Wer führt wen, wer bestimmt was gespielt wird?  Die, die oben im Licht stehen, oder die, die unten im Dunkeln dafür sorgen, dass oben alles läuft?


„Wer die Mütze auf hat, hat die Hosen an“, so sagt man unter Kaspern. Kasper hat zwar noch die Mütze auf, aber seine Hosen wurden ihm runter gerissen. Er ist nackt. Er ist nichts als eine Mütze auf der Hand der Spielerin. Versteckt hinterm Vorhang sollte sie ihm zu Diensten sein, aber der Vorhang ist gefallen und gibt den Blick preis auf das Unmögliche, das Desaster: Nicht er, der Kasper führt, er wird geführt. Er hat den Boden unter den Füßen verloren. Nur die Mütze hält ihn am Leben. Sie gibt ihm seine Stimme, sie gibt ihm seine Kraft. An sie klammert er sich mit aller Gewalt im Kampf ums Überleben, 170 cm über dem Abgrund seiner Existenz.

Sprache: deutsch und österreichisch


Koproduktion mit der Schaubude Berlin

Die Macht der Mütze

Ein Kaspermonolog

2017

Regie: Ensemble

Konzept / Text: Eva Kaufmann

© G Molnár